Live Migration unter Hyper-V und SCVMM: Teil 2

In meinem letzten Blogeintrag habe ich erklärt wie die Live Migration funktioniert. Jetzt möchte ich so eine Live Migration in Hyper-V sowie in SCVMM durchführen.

Nochmal zur Erinnerung. Es gab in Hyper-V 2012 R2 drei Migrationsmethoden, die altbekannte TCP/IP Migration, sowie die in Hyper-V 2012 R2 eingeführte SMB und Compression.

Zwischen den Migrationsmethoden kann im Hyper-V Manager unter

Live Migrations -> Advanced Features gewechselt werden. Wichtig ist, dass die Hosts zwischen denen die Maschinen umgezogen werden die selbe Migrationsmethode verwenden und das selbe Betriebssystem aufweisen. Eine Live Migration ist lediglich zwischen gleichen Betriebssystemen möglich und seit Hyper-V 2012 R2 auch von einem Windows Server 2012 auf einen Windows Server 2012 R2. Eine Migration in entgegengesetzter Richtung ist nicht möglich.

Nachdem die Live Migration aktiviert wurde, die Computer auf Netzwerkverbindung überprüft wurden, die Quell- und Zielserver in die selbe Domäne aufgenommen und die Migrationsart ausgewählt wurde, kann es auch schon mit der Shared Nothing Live Migration losgehen.

Warum Shared Nothing Live Migration?

Das bedeutet nichts anderes, als dass die VM von einem Hyper-V Host während des Betriebes auf einen anderen gezogen werden (Live Migration) und dazu kein geteilter Speicher zwischen den Hosts vorhanden sein muss (Shared Nothing).

Und so geht’s:

Wähle mit Rechtsklick auf dem Quellhost die Maschine aus welche umgezogen werden soll und wähle „Move…“

Es erscheint der Migartionswizard. Als erstes sollen die „choose move type“ Option ausgewählt werden, also ob die komplette VM oder lediglich der Storage verschoben werden soll.

Als nächstes wählen wir den Zielhost und können im Anschluss weitere Optionen zum Speicherort tätigen.

  • Move the virtual machine’s data to a single location: Dabei werden alle Daten in einem Verzeichnis auf dem Zielserver untergebracht, d.h. die Ordner VM, Snapshots und VHD(X) werden sich alle im selben Verzeichnis befinden.

  • Move the virtual machine’s data by selecting where to move items: Mit dieser Option kann spezifiziert warden wo die einzelnen Verzechnisse abgelegt werden sollen. Beispielsweise könnten so die Ordner Snapshots und VMs in unterschiedliche Verzeichnisse gepackt werden.

  • Move only the virtual machine: Dabei wird lediglich die virtuelle machine umgezogen, der Speicher bleibt auf dem Quellserver.

Im nächsten Schritt wird der Ordner ausgewählt in denen die VM bzw. der Storage gespeichert werden soll.

Als nächstes kommt die Überprüfung der Verbindungen. Sollten die VM einen Switch haben, der unter diesem Namen nicht auf dem Zielsystem vorhanden ist, erscheint eine Fehlermeldung. Best Practise wäre es einen Switch auf dem Zielserver anzulegen der den gleichen Namen und Konfiguration hat wie auf dem Quellserver. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit zu wählen, welcher Switch anstelle des alten verwendet werden soll.

 Live Migration unter SCVMM

Die Migration funktioniert prinzipiell wie die Migration unter Hyper-V, die Oberfläche sieht nur etwas anders aus. An den Voraussetzungen ändert sich nichts. Man muss auf den verschiedenen Hosts die Live Migration aktivieren und konfigurieren, wie im ersten Teil meines Blogeintrags beschrieben. Nun kann man wie auch im Hyper-V Manager die Migration durch Rechtsklick auf die VM die Optionen "Migrate Storage" oder "Migrate Virtual Machine" wählen.

Im Bereich "Migrate Storage" wird lediglich der Speicherort der Maschine auf dem selben Host umgezogen. Mit der Option "Migrate Virtual Machine" kann die komplette Maschine mit Storage und Snapshots auf einen anderen Host umgezogen werden. Die Aufteilung der Ordner auf verschiedene Verzeichnisse ist wie in Hyper-V möglich.

Wählen wir also die Option "Migrate Virtual Machine". Es öffnet sich ein Wizard in welchem man zunächst auswählt auf welchen Host migriert werden soll und wählt anschließend den Speicherort. Hier kann die Einstellung der Ordneraufteilung auf verschiedene Verzeichnisse gewählt werden.

Zum Schluss wählt man noch den Switch aus, der auf dem Zielsystem eingebunden werden soll oder wählt dementsprechend keinen, falls man dies nicht wünscht. Auch hier ist wieder Best Practise den Switch auf dem Zielsystem gleich zu benennen.

Und schon zieht die Maschine während des Betriebes um.