Exchange Server 2019 ist jetzt verfügbar!

Nach einer knapp viermonatigen Preview-Phase wurde am 22.10.2018 die finale Version des Exchange Servers 2019 von Microsoft veröffentlicht. Ab sofort kann sie im Volume Licensing Service Center [1] heruntergeladen werden.

Wichtigste Neuerungen

Zunächst einmal kann Exchange Server 2019 nur in Windows Server 2019-Umgebungen installiert werden. Ältere Windows Server-Versionen werden nicht unterstützt. Getreu dem Motto „Sicherheit geht vor“ wird jedoch empfohlen, anstelle der Desktop Experience von Windows Server 2019 die Core-Variante des Betriebssystems zu verwenden. In diesem Zusammenhang sind auch veraltete Verschlüsselungsverfahren deaktiviert worden.

Neben diesen Sicherheitsverbesserungen bietet Exchange Server 2019 signifikante Leistungsoptimierungen, sodass er besser denn je mit einer wachsenden Anzahl an Endnutzern skaliert. Ab sofort kann ein aktueller Exchange Server 2019 von Systemen mit hoher Leistung stärker profitieren, indem er bis zu 48 Prozessorkerne, sowie bis zu 256 GB Arbeitsspeicher verwenden kann. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die empfohlene Mindest-RAM-Anforderung pro Server mit 128 GB im Vergleich zu früheren Exchange-Versionen stark angestiegen ist. Daneben bietet er dank der Integration der Bing-Technologie eine verbesserte Suche, die sich darüber hinaus auch positiv auf die Geschwindigkeit eines Failovers auswirkt. Weitere Leistungsverbesserungen sind die Dual-Storage-Technologie, die es ermöglicht, SSDs als schnelle Caches für heiße Daten zu verwenden, sowie allgemeine Optimierungen im Bereich des Datenbankcachings, sodass aktiven Datenbankkopien mehr Speicher zugewiesen werden kann.

Neben diesen eher technischen Verbesserungen bietet Exchange Server 2019 natürlich auch einige Neuerungen im Bereich der Anwenderfreundlichkeit. Hier ist ein besonderes Augenmerk auf die Änderungen der sehr beliebten Kalenderfunktionen zu legen. Exchange Servern, die in On-Premise-Umgebungen betrieben werden, wurden einige neue Funktionen hinzugefügt, die bisher Office 365-Varianten vorbehalten waren: Ein Beispiel hierfür ist die Funktion „Do Not Forward“, die es ermöglicht, die Weiterleitung von Kalendereinladungen an Dritte zu unterbinden.

Die letzte wichtige Änderung des Exchange Servers 2019, auf die ich in diesem Blogeintrag eingehen möchte, ist der Wegfall der Unified Messaging-Rolle. Dies führt dazu, dass sich Anwender, die beispielsweise einen Skype for Business Server oder Software anderer Hersteller mit ihrem Exchange Server verknüpft haben, vor dem Upgrade auf Exchange Server 2019 einige zusätzliche Gedanken machen sollten. Denn eine solche Verknüpfung ist in der neuesten Version des Exchange Servers nicht mehr ohne weiteres möglich. Um den gleichen Effekt zu erzielen, sind prinzipiell zwei Verfahren möglich:

  1. Es muss zusätzlich zum Upgrade des Exchange Servers ein Upgrade des Skype for Business Servers auf Version 2019 durchgeführt und der Microsoft Cloud Voicemail Service eingerichtet werden.

  2. Die zweite Möglichkeit wäre, anstelle einer On-Premise-Variante die Cloud-Lösung Office 365 mit der Cloud Voicemail zu verwenden.

In diesem Blogeintrag wurden einige Neuerungen vorgestellt, die in der neuesten Version des Exchange Servers eingeführt wurden. Alle Informationen basieren auf Veröffentlichungen von Microsoft (vgl. [2]). Für weiterführende Erklärungen möchte ich auf Microsofts Exchange-Dokumentation verweisen [3]. Diese wird regelmäßig aktualisiert und erweitert.

[1] https://www.microsoft.com/Licensing/servicecenter/default.aspx

[2] https://blogs.technet.microsoft.com/exchange/2018/10/22/exchange-server-2019-now-available/

[3] https://docs.microsoft.com/en-us/exchange/