OneGet - der neue Paketmanager unter Windows 10

Unter den Linux Benutzern seit jeher höchst geschätzt und nicht mehr wegzudenken sind die Paketmanager à la APT-GET, Pacman und Konsorten. Sie ersparen das lästige Durchsuchen des Internets nach vertrauenswürdigen Seiten, auf denen die gewünschte Software sicher zum Download zur Verfügung gestellt wird. Stattdessen werden in sog. Repositories allerlei (in der Regel überprüfte und sichere) Software zur Verfügung gestellt, die man bequem über nur einen Befehl herunterladen und installieren kann. Mit OneGet zieht nun auch Windows nach und erweitert das neue Betriebssystem um ein tolles Feature.

Der neue Paketmanager ist unter Windows 10 mit der neusten PowerShell Version schon automatisch an Board. Unter Windows 8.1 kann er durch die Installation des Windows Management Framework 5.0 Preview auf dem Computer verfügbar gemacht werden.

OneGet wird komplett durch die PowerShell bedient. Davor sind einige, kleine Vorbereitungen zu treffen. Grundvoraussetzung ist das Einstellen einer entsprechenden Execution-Policy, um das Ausführen der Download-und Installationsskripte zu ermöglichen. Diese kann in der PowerShell durch den Set-ExecutionPolicy Befehl gesetzt werden.

Standardmäßig in Windows 10 ist das OneGet-Modul schon importiert und kann direkt benutzt werden. Über Get-PackageProvider kann eine Liste der registrierten Repositories ausgegeben werden.

Besondere Beachtung gebührt hier dem Repository Chocolatey, welches über 2.300 verschiedene Softwarepakete zur Verfügung stellt und unter Windows 10 bereits standardmäßig registriert ist. Sollte dieses Repository nicht in der Liste auftauchen, kann es über den Befehl Register-PackageSource -Name chocolatey -Location http://chocolatey.org/api/v2 -Provider PSModule -Trusted  hinzugefügt werden. Über diesen Weg kann auch wahlweise jedes andere Repository registriert werden.

Damit wären alle wichtigen Vorbereitungen getroffen und es kann nun nach vorhandenen Softwarepaketen gesucht und diese anschließend installiert werden. Um Software zu finden, bedient man sich des Find-Package Befehls, über dessen Parameter Name man den Namen des Paketes spezifizieren kann, auf dessen Existenz in den Repositories überprüft werden soll.

Hier wurde nach Skype gesucht und gefunden. Die Installation des Softwarepakets lässt sich nun einfach über Install-Package anstoßen.

Synonym dazu können installierte Softwarepakete über Uninstall-Package wieder entfernt werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass Microsoft hier ein Paketmanagement Tool für die PowerShell zur Verfügung stellt, das zwar nur grundlegende Funktionalität im Vergleich mit den aus Linux bekannten Paketmanagern bietet, mit dem sich aber bereits jetzt schon ganz einfach Software aus potenziell sicheren Quellen beziehen und installieren lässt, ohne das Internet dazu durchforsten zu müssen. Ein tolles Feature, welches die Installation von Software erleichtert und dessen Benutzung sicherlich nicht nur auf erfahrene Kommandozeilenprofis abzielt.